Zum Projekt „Wider das Vergessen“
1. März 2024
Wir trauern um unsere langjährige Vorsitzende und Kameradin Regina Elsner
9. März 2024
Regina Elsner verstarb nach einer langen und schweren Krankheit am 25.02.2024.
Nachruf
Wir nehmen zu früh in tiefer Trauer Abschied von unserer Kameradin
Regina Elsner
„Regina Elsners Leben hat sich vollendet. Das klingt so wie abgeschlossen – ist es aber nicht. Es war und ist bemerkenswert, was diese Frau in Gang gesetzt und mit vielen Mitstreitern (m,w,d) über Jahre bewegt hat.“ (Zeitzeuge Charles Melis)
Regina hat im Verband ideenreich, mit hohem Engagement, fordernd und konsequent in verantwortlichen Funktionen alles unternommen, um den „Schwur von Buchenwald“ umzusetzen. Ehrendes Gedenken heißt, unseren Weg in Reginas Sinn weiterzuführen.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihren den Angehörigen.
Landesverband Sachsen
Ortsgruppe Hoyerswerda
Der Mahngang „Täterspuren“ in Dresden findet auch dieses Jahr wieder statt
13. Februar 2024
Am 18.02.2024 findet in Dresden der nächste Mahngang statt. Der „Critical Walk“ wird jedes Jahr zur Zeit des Gedenkens an die Luftangriffe auf Dresden zwischen dem 13.02.1945 und dem 15.02.1945 durchgeführt. Vor allem durch rechte Kräfte wird genau dieser Tag aber als „Opfertag“ stilisiert. Wobei das Grundnarrativ darin liegt, dass es ein grund- und sinnloser anglo- amerikanischer Angriff auf eine unschuldige Stadt am Ende des Krieges war.
Der „Täterspuren“ Gang zeigt immer wieder auf, dass die Großstadt Dresden nicht wirklich unschuldig (weder kriegspolitisch, kriegsindustriell noch im menschlichen Bereich oder Allgemeinpolitisch) war.
So wird der jetzige Mahngang beschrieben:
„…Der Mahngang „Täter*innenspuren“ 2024 befasst sich dieses Jahr mit ausgewählten Handlungsfeldern Sozialer Arbeit im Nationalsozialismus. Dabei untersuchen wir die Ziele der Einrichtungen und Mitarbeiter*innen, betrachten die damit verbundenen Ausgrenzungen von Menschen, erörtern einige Methoden der Arbeit und blicken auf die gesellschaftliche Funktion der NS-Wohlfahrt in Dresden…“
Also falls jemand am 18.02.2024 die Zeit findet und sich für Hintergründe interessiert, gegen rechte und überholte Propaganda ist. Ist dieses Datum sehr zu empfehlen.
Weiterführende Informationen sind auf folgenden Webseiten zu finden:
https://13februar.dresden.de/de/begleitprogramm.php#!/de/veranstaltungen/mahngang-taeter-innenspuren-2024.php
https://www.gedenkplaetze.info/akteur/taeter-innenspuren-dresden
https://dresden-nazifrei.com/kampa/mahngang-auf-gedenkplaetze-info/
Dieser Link führt zu einem Stream zum letzten Mahngang: https://www.youtube.com/@mahngang_dresden
Nachtrag zu: Gemeinsam gegen Rechtsextremismus- Gemeinsam für Menschlichkeit und Demokratie
31. Januar 2024
Am Sonntag, den 28.01.2024 fanden die Kundgebungen und die Demonstration zu dem obigen Titel statt.
Zuerst trafen sich die Teilnehmer auf dem „Lausitzer Platz“, dort fand die erste Kundgebung statt. Nach Schätzungen waren es hier bis zu 1000 Menschen.
Mehrere Redner waren zur ersten Kundgebung anwesend, so der Pfarrer i.R. Herr Gregor, Antje Naumann von den Grünen Hoyerswerda, Grit Lemke (Schriftstellerin und Filmemacherin), Dawid Statnick (Domowina) und unser 1. Sprecher des VVN-BdA Sachsen Silvio Lang.
Silvio Lang hielt eine gute und für manche auch kontroverse Rede, die sich auf das gesamte Spektrum des Geheimtreffens in Potsdam und sich auf die Ursachen des Erstarkens der AfD bezog. Nicht zu kurz kam auch das Erinnern was passiert, wenn solche Parteien, wie die AfD stark werden und an die Macht kommen. Als Beispiel hierfür diente die Geschichte um Willy Blum „Das Kind auf der Liste“. Worüber ein Gymnasium unserer Stadt innerhalb des Projekts „Wider das Vergessen“ einen Forschungsauftrag absolvierte und erfolgreich abschloss.
Nach den Redebeiträgen zogen die Menschen in Form einer Demonstration in die Altstadt von Hoyerswerda auf den Markt, wo die Kundgebung mit weiteren Reden den Abschluss fand. Hier waren die Redner unser Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh, Frank Hirche (CDU), Alex Heer (Jugendklub „Postkosmos“) und Franz Bleck (Jugendstadtrat Hoyerswerda).
Organisiert hat die Kundgebung und Demonstration Berit Koch (Grüne Hoyerswerda) und Antje Naumann (Grüne Hoyerswerda) im Rahmen der Zivilcourage Hoyerswerda.
Die Aktion fand breite Unterstützung bei vielen Organisationen, Vereinen, Parteien und Veranstaltern.
Besonders können wir der Kufa Hoyerswerda und der Lausitzhalle Hoyerswerda für die Bereitstellung der Tontechnik dankbar sein. Außerdem organisierte die Kufa über das „Cafe Auszeit“ für das Ende der Kundgebung einige große Behälter warmen Tees, da es gegen Abend jahreszeitgemäß sehr frisch wurde.
Antje Naumann und Berit Koch moderierten vorbildlich und souverän die Veranstaltung.
Am Ende bleibt noch ein großer Dank an die Veranstalter und den Teilnehmern zu sagen!
DANKE!!!
Gemeinsam gegen Rechtsextremismus- Gemeinsam für Menschlichkeit und Demokratie
24. Januar 2024
Unter diesem Moto ruft die Zivilcourage Hoyerswerda, zu deren Unterstützern auch der VVN-BdA Hoyerswerda gehört, zu einer Demonstration und Kundgebung am 28.01.2024 in Hoyerswerda auf!
Beginnen wird diese Aktion auf dem Lausitzer Platz um 15:00 Uhr und enden auf dem Markt in der Altstadt von Hoyerswerda.
Es werden viele Redner zu den Kundgebungen erwartet, welche auch durch die Organisatoren eingeladen wurden.
Für den VVN-BdA erwarten wir Silvio Lang den 1. Sprecher des VVN-BdA Sachsen.
Aus der vorläufigen Pressemitteilung des Bündnisses „Zivilcourage- Hoyerswerda“ (Auszüge):
„…Die Initiative Zivilcourage Hoyerswerda ist ein Bündnis aus engagierten Mitbürger/innen sowie Vertreter/innen von Institutionen, Organisationen und Vereinen, deren Ziel es ist, gemeinsam ein breites bürgerschaftliches Engagement in Hoyerswerda aufzubauen. Die Initiative setzt sich für ein friedliches und vielfältiges Zusammenleben in der Stadt ein und wendet sich gegen jede Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt.
Die Demonstration ist eine Reaktion auf die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein konspiratives Treffen von Rechtsextremisten und AfD-Politiker/innen, die politische und ethnische Säuberungen in Deutschland forderten. Die Initiative Zivilcourage Hoyerswerda verurteilt diese menschenverachtenden Positionen und fordert die demokratischen Kräfte in der Stadt und im Land auf, sich klar davon zu distanzieren.
Die Demonstration ist Teil einer bundesweiten Protestwelle gegen Rechtsextremismus und die AfD, die in den letzten Wochen in zahlreichen Städten stattgefunden hat. Die Initiative Zivilcourage Hoyerswerda solidarisiert sich mit allen Menschen, die für Demokratie, Menschenrechte und Solidarität eintreten und sich gegen Hass und Rassismus stellen.…“
Die VVN-BdA Hoyerswerda freut sich auf eine rege Teilnahme der demokratisch gesinnten Bürger unserer Stadt bei dieser Aktion.
Gemeinsam gegen Rechtsextremismus- Gemeinsam für Menschlichkeit und Demokratie weiterlesen »
TV-Bunt ruft in Bautzen auf:
23. Januar 2024
Mahnwache zum Prozessauftakt HentschkeBau/Drews vs. VVN-BdA Sachsen_Einladung zur Teilnahme
13. Januar 2024
Hier ein Aufruf zur Unterstützung, den wir gern weiter leiten.
Liebe Kamerad*innen, Kolleg*innen, Genoss*innen, Freund*innen, Unterstützer, Partner*innen, Sympathisant*innen.
Sehr geehrte Damen und Herren.
Wir Sie hoffentlich in den vergangenen Monaten verfolgen konnten, sehen wir als Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) im Freistaat Sachsen e.V. uns einer Klage des Bauunternehmens Hentschke Bau und seines Geschäftsführers Jörg Drews ausgesetzt.
Kurzer Reminder, falls Sie doch nicht auf dem Schirm haben, worum es geht: https://sachsen.vvn-bda.de/wir-werden-verklagt/
Dank der Unterstützung der Initiative „Frag den Staat“ ist zwar das finanzielle Risiko einer Verurteilung für uns nicht mehr problematisch. Die politische Botschaft aber, die ein für uns negatives Urteil sowohl für antifaschistisches Arbeiten in Sachsen, aber auch für freie journalistische Berichterstattung hätte, wäre fatal. Insbesondere angesichts der aktuellen politischen Situation in Deutschland, in Sachsen im Besonderen und auch im Vorfeld der anstehenden Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen.
Wir würden uns deshalb ungemein freuen, wenn Sie uns am Prozesstag auch vor Ort mit unterstützen und Ihre Solidarität mit uns ausdrücken. Dazu laden wir Sie hiermit herzlich ein!
Der Prozess findet am 19.01. vor dem Landgericht Dresden, Lothringer Straße 1, statt. Ab 12 Uhr bis 15 Uhr haben wir eine Kundgebung mit dem Titel „Mahnwache anlässlich Gerichtsverfahren Hentschke Bau vs. VVN-BdA Sachsen“ gegenüber dem Haupteingang des Gebäudes, am Rand des Marwa-el-Sherbini-Parks, angemeldet. Wir laden Sie herzlich ein, sich an dieser Kundgebung zu beteiligen und Ihre Solidarität mit dem VVN-BdA Sachsen auszudrücken. Es wird auch die Möglichkeit bestehen, auf der Kundgebung kurze Redebeiträge zu halten. Dazu laden wir Sie (je eine*n Vertreter*in pro Organisation) ebenfalls herzlich ein und bitten dazu um eine kurze Vorankündigung, damit wir diese entsprechend einplanen können.
Als Kundgebungsmittel sind Fahnen und Transparente zugelassen, so dass Sie diese gern mit bringen können.
Gern können Sie die Informationen zur Kundgebung auch an weitere Organisationen bzw. Personen weiterleiten.
Mit antifaschistischen Grüßen
Silvio Lang
1. Sprecher VVN-BdA Sachsen
Das fand auch im MDR Sachsenspiegel Erwähnung: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-791266.html
Wir trauern um unseren Kameraden Dr. Hermann Drumm
24. November 2023
(05.12.1937 – 22.10.2023)
Hermann Drumm war ein glühender Antifaschist und Internationalist, so dass er sogar regelmäßig an den Treffen der Überlebenden der Internationalen Brigaden in Frankreich, Spanien und in Deutschland teilnahm.
Hermann Drumm war Gründungsmitglied des Fördervereins Gedenkstätte KZ-Außenlager Herrental am 3. Juli 2008 in Kamenz und später langjähriger Vorsitzender des Vereins. Er beteiligte sich maßgeblich am Aufbau dieser Gedenkstätte, weshalb er sich in das Goldene Buch der Stadt Kamenz eintragen durfte.
Die Wurzeln von Hermann Drumm liegen bei seinen Eltern, die Arbeiterfamilien aus Wiebelskirchen/Saar entstammten.
Der Vater (Ernst Hermann Drumm) war Bergmann (Steinkohle) und in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), später in der SPD organisiert. Seine Mutter (Marta Decker) arbeitete in einer Gärtnerei sowie bei Bauern und war in der SAJ.
Sie heirateten 1933, waren antifaschistisch eingestellt und emigrierten 1935 nach Frankreich, wo sie ein ärmliches Leben fristeten.
Seine Eltern gingen später illegal nach Spanien und dienten in der XI. Internationalen Brigade (spanischer Bürgerkrieg, 1936-1939).
Am 5. Dezember 1937 wurde dort in Albacete Hermann Drumm geboren, der nie seinen Vater kennenlernte, weil der am 1. September 1937 im Kampf fiel.
Im Herbst 1938 wurden Herrmann und seine Mutter nach Frankreich gebracht, wo sie sich alsbald vor den einmarschierten Deutschen in Sicherheit auf dem Lande bringen mussten (absolute Illegalität unter fremdem Namen, die bis 1944 anhielt, als die Deutschen aus Frankreich verjagt wurden). Die Familie nahm den Namen Hilt an und Hermann hieß mit Vornamen Armand. Hermanns Mutter lernte in Frankreich den Kommunisten Josef Strasser (Sepp genannt) aus Bayern kennen, so dass sie bald ein Paar wurden. Sepp war auch in die Kommunistische Partei Frankreichs eingetreten. Er wurde Kämpfer der Untergrundbewegung Resistanc. Sein Stiefvater war für den jungen Hermann ein sicherer Hort in all diesen schweren Jahren.
Hermann Drumm wuchs also zweisprachig auf: Er besuchte zunächst in Frankreich die erste und zweite Klasse; außerdem befanden sie sich viele Jahre im französischen Sprachbereich. Dies führte sogar viel später dazu, dass er ab den 1990er Jahren in Kamenz an der Volkshochschule Französisch unterrichtete.
Nach dem Krieg erfolgte die Rückkehr nach Wiebelskirchen/Saar, wo die Eltern Ende 1945 ihre Hochzeit feierten. Seine Jugend verbrachte er in Bayern und in der DDR (ab 1952). Er absolvierte eine Lehre als Industrieschmied und erwarb die Hochschulreife an der ABF der UNI Halle. 1957 folgte sein Eintritt in die Nationale Volksarmee. Hier erhielt er die Ausbildung zum Flugzeugtechniker der MiG-Reihe. Dem folgte der Truppendienst in den Luftstreitkräften, u. a. auch in Cottbus.
Später absolvierte Hermann ein Studium an der Ingenieurakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte N. E. Shukowski, Moskau, was er mit dem Dipl.-Ing. für Luft- und Raumfahrt abschloss.
Er wurde Lehroffizier für Aerodynamik/Flugmechanik/Flugzeugkonstruktion an der Offiziersschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (später Offiziershochschule) in Kamenz, Sektion Fliegeringenieurdienst. Extern promovierte er an der Verkehrshochschule in Dresden als Dr.-Ing. für Luftfahrttechnologien.
Hermann Drumm war gern gesehener Gast bei den Wiedersehenstreffen der Internationalen Brigaden. Die Abbildung zeigt ihn am Bildnis der großen Dolores Ibarruri Gomez ( ) mit ihrer Tochter und Enkeltochter.
Von 1994-2004 vertrat er DIE LINKE im Stadtrat in Kamenz. Er wirkte später als Vor-sitzender des Fördervereins KZ-Außenlager Herrental in Kamenz und als Mitglied des Autorenkreises „Lausitzer Almanach“ e. V.
Hermann Drumm war publizistisch tätig für seine Partei sowie für die genannten Vereine, in denen er wirkte. Mit diesem Kurzporträt würdigen wir als Förderverein KZ-Außenlager Herrental Kamenz e. V.
unseren Freund und Mitstreiter
Dr. Hermann Drumm.
Im Auftrag des Fördervereins KZ-AL Herrental e. V. Kamenz
Dr. phil. Dieter Rostowski, Mitglied des Vereins